Auswertung Netzzustands- und Netzausbauberichte

Erheblicher Investitionsbedarf im deutschen Stromübertragungsnetz

Kurth: "Mittelfristig sind Engpässe nicht auszuschließen"

Ausgabejahr 2008
Erscheinungsdatum 09.01.2008

Im deutschen Stromübertragungsnetz besteht ein erheblicher Investitionsbedarf. Das zeigt die Auswertung der Netzzustands- und Netzausbauberichte der Übertragungsnetzbetreiber, die diese erstmals der Bundesnetzagentur vorgelegt haben. Die Gründe für diesen Bedarf sind vor allem die Netzauslastung aufgrund der zunehmenden Windenergieerzeugung sowie der Anstieg der Stromtransite.

Die Übertragungsnetzbetreiber planen zwar zahlreiche Ausbaumaßnahmen, allerdings entstehen beim Ausbau der Netze durch die Dauer der Genehmigungsverfahren nicht vorhersehbare Verzögerungen. Viele wichtige Projekte, die teilweise auch Bestandteil des Priority Interconnection Plan der EU-Kommission sind, können nur verspätet realisiert werden. Die Quartalsberichte der Übertragungsnetzbetreiber, mit denen die Bundesnetzagentur über den Fortgang der bis 2010 vorgesehenen Ausbaumaßnahmen informiert wird, bestätigen dies. "Durch diese Verzögerungen", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, "sind in einigen Regionen Deutschlands mittelfristig Engpässe im Stromnetz nicht auszuschließen. Innerdeutsche Engpässe könnten den deutschen Stromgroßhandelsmarkt erheblich beeinträchtigen - mit unabsehbaren Folgen für die Preisentwicklung insgesamt. Wer mehr Wettbewerb im Strommarkt will, muss den dringend erforderlichen Ausbau der Netze fördern und beschleunigen."

"Die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und damit die Sicherstellung des Ausbaus eines effizienten Strommarkts ist eine der wesentlichen Aufgaben zur langfristigen Gewährleistung der Versorgungssicherheit, die auch politische Unterstützung erfordert. Wir werden weiterhin die Umsetzung der einzelnen Ausbauvorhaben überwachen und begleiten sowie den Dialog mit den jeweiligen Planungsbehörden suchen, wenn im konkreten Fall die Dauer der Genehmigungsverfahren den bedarfsgerechten Netzausbau unangemessen verzögern sollte", so Kurth weiter.

Die Bundesnetzagentur begrüßt, dass einer der Übertragungsnetzbetreiber den Entwicklungsstand der Ausbauprojekte in seiner Regelzone veröffentlicht. Dies stellt zum einen die Information des deutschen Markts sicher, zum anderen trägt es zur Transparenz des Stands der europäischen Netzausbauplanung bei.

Die Auswertung der Bundesnetzagentur ist auf ihrer Internetseite nachzulesen und steht als Download bereit.


Pressemitteilung (pdf / 17 KB)

Mastodon