Bundesnetzagentur leitet Konsultation des Entwurfs des Netzentwicklungsplans Gas 2013 ein

Homann: "Intelligente Kapazitätsprodukte können zu einem gesamtwirtschaftlich effizienten Netzausbau beitragen"

Ausgabejahr 2013
Erscheinungsdatum 24.04.2013

Die Bundesnetzagentur hat heute die Konsultation des Entwurfs für den nationalen Netzentwicklungsplan Gas 2013 (NEP 2013) eingeleitet. Der Entwurf ist auf der Internetseite der Bundesnetzagentur veröffentlicht. Die Öffentlichkeit hat die Möglichkeit, hierzu bis zum 21. Juni 2013 Stellung zu nehmen.

"Der Netzentwicklungsplan muss alle wirksamen Maßnahmen zum bedarfsgerechten Ausbau des Gasfernleitungsnetzes und zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit enthalten", sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. "Der Netzausbau muss auf ein effizientes Niveau begrenzt werden, um ein gesamtwirtschaftliches Optimum zu erreichen. Hierzu können intelligente Transportkapazitätsprodukte beitragen, indem die Netzbetreiber beispielsweise in Engpasssituationen eine Eingrenzung von Gaslieferpunkten vornehmen, sodass eine feste Gasbelieferung sichergestellt werden kann."

Der Entwurf des NEP wurde von den 17 Fernleitungsnetzbetreibern (FNB) auf der Grundlage des Szenariorahmens erstellt, den die Bundesnetzagentur am 18. Oktober 2012 bestätigt hatte. Er enthält insgesamt sieben Modellierungsvarianten, aus denen die FNB eine ausgewählt haben, die aus ihrer Sicht einen gesamtwirtschaftlich effizienten Netzausbau abbildet. Er beruht auf der Modellierung mit neuen, intelligenten festen Kapazitäten und würde zu einem Leitungszubau von 441 km und einem Verdichterzubau von 164 MW führen. Das erforderliche Investitionsvolumen in den nächsten zehn Jahren beliefe sich auf ca. 1,6 Mrd. Euro.

Die sieben Modellierungsvarianten stellen die wichtigste Änderung im Vergleich zum NEP Gas 2012 dar. Sie haben den Zweck, die Auswirkungen verschiedener Transportkapazitätsprodukte auf den Umfang und die Kosten des Netzausbaus zu ermitteln. Hierbei werden u. a. in Planung befindliche Gaskraftwerke und Speicher, welche mit intelligenten festen Kapazitäten ausgestattet werden sollen, und die Kapazitätsbereitstellung für nachgelagerte Verteilernetze berücksichtigt. Neu im diesjährigen NEP ist zudem, dass die FNB eine eingehende Kosten-Nutzen-Analyse der diskutierten Kapazitätsprodukte vorgenommen haben. Erstmals wird auch auf die sich verringernden L-Gas-Aufkommensquellen eingegangen und es werden konkrete Netzgebiete für die Umstellung auf die Versorgung mit H-Gas benannt.

Die Bundesnetzagentur lädt alle Interessierten ein, anhand eines strukturierten Fragenkatalogs Stellungnahmen zum Entwurf des NEP 2013 abzugeben. Anschließend kann die Bundesnetzagentur auf Basis der Konsultationsergebnisse die FNB zu einer Überarbeitung des Entwurfs auffordern.

"Ich appelliere an alle Interessenträger, sich an der Konsultation zu beteiligen. Dies ist wichtig, um einen plausiblen und gesamtwirtschaftlich effizienten NEP Gas erarbeiten zu können", betonte Homann.

Im Rahmen der Konsultation führt die Bundesnetzagentur im Mai und Juni zwei Dialogveranstaltungen mit den Fernleitungsnetzbetreibern und Marktteilnehmern und einen öffentlichen Workshop durch.

Der Entwurf des NEP Gas 2013, der Fragenkatalog sowie nähere Informationen zu den Veranstaltungen finden sich auf der Internetseite der Bundesnetzagentur. Stellungnahmen können bis zum 21. Juni per E-Mail an NetzentwicklungsplanGas@bnetza.de, Betreff: Netzentwicklungsplan Gas, oder per Post an die Bundesnetzagentur gerichtet werden:

Bundesnetzagentur
Referat 609
Postfach 8001
53105 Bonn

Pressemitteilung (pdf / 816 KB)

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