Der Aus­bau des Strom­net­zes

Für einen verantwortungsvollen Netzausbau, das Rückgrat der Energiewende.

Stromnetzausbau

Bis zum Jahr 2022 werden die deutschen Kernkraftwerke abgeschaltet und weitere konventionelle Kraftwerke stillgelegt. Die Erneuerbaren Energien übernehmen einen Großteil der Stromproduktion. 69 Leitungsprojekte mit rund 12.300 Kilometern Länge sollen dafür sorgen, dass der grüne Strom über große Entfernungen transportiert werden kann. Im Norden produzierte Windenergie soll in den Süden Deutschlands gelangen, wo viele Industriebetriebe angesiedelt sind. Wasserkraft aus Skandinavien und den Alpenländern soll sich mit Windkraft und Photovoltaik aus Deutschland verbinden.

Zur Einordnung: 38.000 Kilometer ist das Übertragungsnetz in Deutschland bisher lang. Mitte 2021 befanden sich circa 2.900 km vor dem Genehmigungsverfahren und 7.000 Leitungskilometer in Genehmigungsverfahren, im oder kurz vor dem Planfeststellungsverfahren. Circa 600 Kilometer werden derzeit gebaut, rund 1.800 Kilometer Stromleitungen wurden bereits fertiggestellt. Die Investitionen in das Übertragungsnetz (Onshore- und Offshore) werden von den Netzbetreibern auf circa 50 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 geschätzt.

Wie das funktioniert? Durch eine genaue Planung. Konkret heißt das: Es geht los mit der Bedarfsermittlung. Die startet mit einem Szenariorahmen. Der skizziert die wahrscheinlichen Entwicklungen der deutschen Energielandschaft in den kommenden Jahren. Die Bundesnetzagentur genehmigt diesen Szenariorahmen.  

Der bildet die Grundlage für den folgenden Netzentwicklungsplan. Darin listen die Übertragungsnetzbetreiber konkrete Ausbaumaßnahmen auf. Die Netzagentur prüft und bestätigt den Netzentwicklungsplan. Nun steht fest, welche Ausbaumaßnahmen notwendig sind.

Im Entwurf des Umweltberichts ermittelt, beschreibt und bewertet die Netzagentur die voraussichtlichen Umweltauswirkungen der Netzausbauprojekte. Über Stellungnahmen und Dialog-Veranstaltungen können sich Interessierte beteiligen. Netzentwicklungsplan und Umweltbericht bilden zusammen den Entwurf eines Bundesbedarfsplans, der an die Bundesregierung geht. Der Bundestag beschließt diesen im Bundesbedarfsplangesetz.

Wie genau die einzelnen länderübergreifenden und grenzüberschreitenden Stromleitungen verlaufen, wird in der Bundesfachplanung festgelegt. Die Planfeststellung muss auch die Netzagentur genehmigen. Klingt kompliziert, ist aber wichtig. Und dann kann sie losgehen, die Bauphase. Gut so, denn es ist viel zu tun, für eine gelingende Energiewende.  

Stromautobahnen verbinden Norden und Süden

Eine besonders große Rolle beim Ausbau des Stromnetzes spielen die sogenannten Stromautobahnen, wie zum Beispiel SuedLink oder SuedOstLink. Sie werden auch als Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ-Leitungen) bezeichnet. Die großen Stromautobahnen sind rund 2.300 Kilometer lang und entsprechen fast einem Drittel aller Leitungskilometer, die realisiert werden müssen. Für SuedLink und SuedOstLink steht mittlerweile der jeweils 500 bis 1.000 Meter breite Trassenkorridor fest. Fünf Jahre dauerte die Planung durch die Netzbetreiber. Beide Leitungen werden als Erdkabel verlegt.

Die Stromleitung Ultranet im Süden und die daran anschließende Leitung A-Nord bilden zusammen den Korridor A. Die Hybridleitung Ultranet transportiert sowohl Wechsel- als auch Gleichstrom. Knapp ein Drittel der Leitung ist in der Planfeststellung. Die Gleichstromleitung A-Nord befindet sich seit dem Jahr 2018 im Bundesfachplanungsverfahren.

Wie es weitergeht

2021 hat der Gesetzgeber beschlossen weitere Stromleitungen auszubauen und zu verstärken. Der Netzentwicklungsplan mit dem Zieljahr 2030 hat gezeigt, dass weitere Leitungen notwendig sind. Wie viele der von den Netzbetreibern vorgeschlagenen Stromleitungen tatsächlich benötigt werden, prüft die Bundesnetzagentur zweijährlich. Ziel der Bundesnetzagentur ist es, dass nicht mehr, aber auch nicht weniger neue Leitungen entstehen als nötig. 

Weitere Informationen gibt es unter: www.bundesnetzagentur.de/stromnetzausbau

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