Stan­dar­di­sie­rung

Effiziente und funktionierende Postdienstleistungen sind für Wirtschaft und Gesellschaft von großer Bedeutung. Durch Innovationen bei den Postdienstleistungen, die Einführung neuer Technologien und geänderte Bedürfnisse der Verbraucherinnen und Verbraucher unterliegt der Postmarkt einem stetigen Wandel. Standardisierung und Normierung auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene leisten dabei einen wichtigen Beitrag. Durch die Harmonisierung technischer Verfahren fördern sie die Interoperabilität von Postdienstleistungen.

Internet und Digitalisierung haben in den vergangenen Jahren eine Dynamik entwickelt, die auch im Postbereich einen gesteigerten Bedarf an Normen und standardisierten Prozessen nach sich zieht. Schon lange ist deshalb nicht mehr nur die physische Komponente der Postdienstleistung Gegenstand der Standardisierung im Postsektor. Der stetig wachsende Online-Versandhandel wie auch die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung beeinflussen inzwischen unmittelbar viele Postdienstleistungen (z.B. elektronische Sendungsverfolgung, Datenformate und Schnittstellen bei der automatisierten Postbearbeitung). Diese Themen sind daher heutzutage ein wichtiger Teil der Standardisierungsaktivitäten im Postbereich.

Die Bundesnetzagentur begleitet in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Standardisierungsaktivitäten im Postbereich in den nationalen, europäischen und internationalen Gremien.

Gremienarbeit

Die konkrete Gremienarbeit erfolgt an der Schnittstelle zwischen Regulierung und Normung. In einem Umfeld unterschiedlichster Interessensgruppen (Betreiber, Wirtschaft und Verbraucher) setzt sich die Bundesnetzagentur für offene Standards und Interoperabilität ein. Wichtiges Augenmerk ist für die Bundesnetzagentur, Transparenz bei der Entwicklung der Normen zu fördern. Durch gezielte Ansprache und Information kann eine frühzeitige Beteiligung aller Marktteilnehmer - einschließlich der Vertreter von Verbraucherinteressen sowie kleiner und mittelständischer Unternehmen - erreicht werden. Auf diese Weise können sich alle interessierten Kreise mit ihrem Know-how aktiv in die Standardisierungsaktivitäten einbringen. Transparenz und umfassende Einbindung aller Interessensgruppen tragen dazu bei, dass die verabschiedeten Standards als Endprodukte für eine Vielzahl von Dienstleistern nützlich sein können.

Die Bundesnetzagentur arbeitet schwerpunktmäßig in folgenden Standardisierungsgremien mit.

Deutsches Institut für Normung (DIN)

Normenausschuss Informationstechnik und Anwendungen (NIA) / Arbeitsausschuss „Postalische Dienstleistungen“ mit drei Arbeitsgruppen:

  • AG 1 - Kunden, Produkte und Dienstleistungen
  • AG 2 - Neue digitale postalische Dienstleistungen
  • AG 3 - Physische Bearbeitungskette und dazugehörige Daten

Normenausschuss Eisen-, Blech- und Metallwaren (NAEBM):

  • AG 5 - Ausstattung der Endempfänger

Die Arbeitsgruppen bei DIN spiegeln national die Aktivitäten des CEN/TC 331.

Europäisches Komitee für Normung (CEN)

Technisches Gremium TC 331 (Postal services) mit vier Arbeitsgruppen:

  • WG 1 - Kunden, Produkte und Dienstleistungen
  • WG 2 - Neue digitale postalische Dienstleistungen
  • WG 3 - Physische Bearbeitungskette und dazugehörige Daten
  • WG 5 - Ausstattung der Endempfänger

Weltpostverein (UPU)

Standards Board (SB)

Internationale Organisation für Normung (ISO)

Technisches Komitee TC 315 (Cold chain logistics) mit fünf Arbeitsgruppen:

  • WG 2 - Kontaktlose Zustellung
  • WG 3 - B2B-Dienstleistungen - Lagerung und Transport
  • WG 4 - Terminologien
  • WG 5 - Validierung
  • WG 6 - Rückverfolgbarkeit

Kontakt

Standardisierung
Bundesnetzagentur, Tulpenfeld 4, 53113 Bonn

E-Mail: 314.Postfach@bnetza.de

Weiterführende Informationen

CEN TC 331

Weltpostverein (UPU)

ISO TC 315

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