Umstellung bedeutet in diesem Zusammenhang Wechsel des transportierten Erdgases in einem Netzgebiet (oder auch Marktraum) - in diesem Fall von Erdgas der Gruppe L auf Erdgas der Gruppe H. Damit ändert sich in dem Netzgebiet die Gasbeschaffenheit.
Es ist notwendig, das Netz und die Gasverbrauchsgeräte in allen betroffenen Haushalten und im Gewerbe- und Industriesektor umzustellen bzw. anzupassen, um die Versorgung mit Erdgas auch in den Gebieten sicherzustellen, die aktuell noch L-Gas erhalten.
In Deutschland gibt es zwei verschiedene Erdgasarten
L-Gas (Low calorific gas) hat einen geringeren Methangehalt und damit einen geringeren Brennwert beziehungsweise Energiegehalt als H-Gas (High calorific gas). Die Gasart und damit der Brennwert sind je nach Herkunft des Gases unterschiedlich. Wegen des unterschiedlichen Brennwerts müssen die beiden Gasarten in getrennten Gasnetzen transportiert werden. Etwa ein Viertel der deutschen Haushaltskunden wird derzeit mit L-Gas versorgt.
Das L-Gas stammt aus deutschen und niederländischen Vorkommen. Das niederländische L-Gas wird über Transportnetze nach Deutschland importiert. Die Förderung aus den deutschen und niederländischen Quellen geht jedoch zurück.
Quelle: NEP Gas 2020 der FNB
Nach aktuellem Stand soll ab dem 1. Oktober 2029 kein niederländisches
L-Gas mehr nach Deutschland fließen.
Wegen des Rückgangs der heimischen
L-Gas-Produktion und des
L-Gas-Importes aus den Niederlanden müssen in den Netzgebieten, in denen zur Zeit
L-Gas verbraucht wird, die
Netze umgestellt und alle angeschlossenen Gasverbrauchsgeräte schrittweise und möglichst frühzeitig an die Versorgung mit hochkalorischem
H-Gas angepasst werden. Die Größenordnung der pro Jahr umzustellenden Gasgeräte zeigt die Grafik.