Bundesnetzagentur veröffentlicht Ergebnisse der Fahrgastbefragung 2024
Ausgabejahr 2025
Erscheinungsdatum 12.05.2025
Die Bundesnetzagentur hat die Ergebnisse ihrer bundesweiten Endkundenbefragung des Jahres 2024 im Schienenpersonenverkehr veröffentlicht. Ziel war es, von Fahrgästen zu erfahren, wie sie das Bahnangebot bewerten und wo sie Verbesserungsbedarf sehen. Insgesamt wurden über 2.000 Fahrgäste zwischen September und November 2024 telefonisch befragt.
Die Befragung zeigt Defizite im heutigen Bahnangebot – insbesondere im Bereich der Zuverlässigkeit des Fahrplans sowie der Verfügbarkeit und Sauberkeit von Toiletten.
Fahrplanstabilität statt Angebotsverdichtung
Die Pünktlichkeit steht im Zentrum der Kritik. Die Mehrheit von über 80 Prozent der befragten Fahrgäste bevorzugt verlässliche Verbindungen gegenüber einer höheren Zugtaktung. Der Fokus der Verkehrsplanung sollte nicht auf einer Angebotsverdichtung, sondern auf einer Verbesserung der Fahrplanstabilität liegen.
Handlungsbedarf bei sanitären Einrichtungen
Die Verfügbarkeit und Sauberkeit von Toiletten ist ein Schwachpunkt – sowohl an Bahnhöfen als auch in Zügen. Über die Hälfte der Befragten äußerte hier Unzufriedenheit. Die Bundesnetzagentur sieht darin für die Eisenbahnverkehrsunternehmen und Infrastrukturbetreiber eine klare Handlungsaufforderung.
Verbesserungsbedarf bei Informationssystemen im Bahnverkehr
Die Ergebnisse der Fahrgastbefragung 2024 verdeutlichen zudem Unterschiede in der Wahrnehmung der Informationskanäle im Bahnverkehr. Fahrgäste bewerten Apps zur Reiseinformation deutlich besser (nur ca. 12 Prozent Unzufriedene) als Durchsagen oder Anzeigen vor Ort (ca. 30 Prozent Unzufriedene), was sowohl den Trend zur mobilen Nutzung als auch Schwächen der stationären Informationssysteme zeigt. Daraus ergibt sich Verbesserungsbedarf bei der Echtzeitkommunikation in Bahnhöfen und Zügen.
Fahrgastbefragung als Grundlage für zukünftige Regulierung
Die Befragung ist Teil des gesetzlichen Auftrags der Bundesnetzagentur, regelmäßig Nutzerinnen und Nutzer des Bahnverkehrs in ihre Arbeit einzubeziehen. Sie liefert der Bundesnetzagentur Erkenntnisse über die Bedürfnisse der Fahrgäste. Die Ergebnisse fließt in die Bewertung der Marktbedingungen sowie in zukünftige Maßnahmen zur Verbesserung der Eisenbahnregulierung ein.