Lieferantenwechsel im Strom- und Gasbereich nehmen wieder zu
Ausgabejahr 2025
Erscheinungsdatum 14.07.2025
Die Bundesnetzagentur hat heute Verbraucherkennzahlen aus dem Monitoring Energie veröffentlicht.
"Die hohe Zahl an Lieferantenwechseln im Jahr 2024 zeigt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher nach besseren Konditionen suchen. Das ist ein gutes Zeichen für Wettbewerb und Energiewende"
, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. "Unsere Daten zeigen: Wer die Grundversorgung verlässt, kann mehrere hundert Euro pro Jahr sparen. Allein 2024 konnten deutsche Haushalte durch Vertrags- und Lieferantenwechsel rund 2,2 Milliarden Euro bei den Energiekosten einsparen."
Trotz hoher Preise kehrt auf deutschen Strom- und Gasmärkten zunehmend Normalität ein. Die aktuellen Kennzahlen der Bundesnetzagentur für das Jahr 2024 aus dem Bereich der Haushaltskunden zeigen eine hohe Marktaktivität: Über 10 Millionen Lieferanten- und Vertragswechsel bei Strom (2023: 6 Millionen) sowie mehr als 3 Millionen Wechsel bei Gas (2023: 1,8 Millionen) belegen, dass Verbraucher wieder verstärkt von verbesserten Konditionen profitieren.
Kundenanteil in der Grundversorgung gesunken – mehr Wettbewerbsdynamik
Im Jahr 2024 ist der Anteil von Kunden in der Grundversorgung wieder gesunken: Bei Strom liegt der Anteil nun bei rund 23 Prozent (2023: 25 %), bei Gas bei etwa 16 Prozent (2023: 19 %). Besonders attraktiv ist derzeit ein Wechsel zu wettbewerblichen Anbietern. Haushaltskunden zahlten zum Stichtag 1. April 2025 im Durchschnitt 40,1 Cent pro Kilowattstunde Strom – ein Rückgang von etwa vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wer einen Vertrag bei einem Wettbewerbsanbieter abschloss, profitierte von einem Durchschnittspreis von 38,2 Cent pro Kilowattstunde. Auch beim Gas sind die Preise bei alternativen Anbietern mit durchschnittlich 11,6 Cent pro Kilowattstunde am niedrigsten.
Die Zahl der Lieferantenwechsel erreichte im vergangenen Jahr neue Höchststände: Rund 7,1 Millionen Stromkunden und 2,2 Millionen Gaskunden wechselten ihren Anbieter – ein Anstieg von 18 Prozent (Strom) bzw. 22 Prozent (Gas) gegenüber 2023. Zusätzlich passten über 3,3 Millionen Strom- und 1,2 Millionen Gaskunden ihre bestehenden Verträge auf eigene Initiative an.
Anstieg der Versorgungssperrungen
Trotz der positiven Marktentwicklung bestehen Herausforderungen: Die Zahl der Stromsperrungen stieg 2024 um rund 20 Prozent auf 245.000 Fälle, beim Gas auf 33.700 Fälle. Gründe hierfür sind unter anderem die gestiegenen Energiepreise und mögliche Nachholeffekte, da viele Anbieter in den Vorjahren freiwillig auf Sperrungen verzichtet hatten.
Weitere Informationen und Einordnungen finden Sie auf der Energiemarktdatenplattform SMARD unter: www.smard.de/217350. Der ausführliche Monitoringbericht erscheint im November 2025 in Zusammenarbeit mit dem Bundeskartellamt.