Schienengüterverkehr: Ergebnisse der Endkundenkonsultation 2025 veröffentlicht
Ausgabejahr 2025
Erscheinungsdatum 07.11.2025
Die Bundesnetzagentur hat im Jahr 2025 Unternehmen und Wirtschaftsverbände nach ihren Ansichten zu aktuellen Themen im Schienengüterverkehr befragt.
Im Zentrum der Konsultation standen Fragen zu den Themenfeldern Markt und Angebotsvielfalt, Auswirkungen von Streiks und Alternativen im Schienengüterverkehr. Die Ergebnisse basieren auf den Antworten von 336 teilnehmenden Unternehmen und Wirtschaftsverbänden.
Abnehmende Kundenzufriedenheit im Schienengüterverkehr
Die Zufriedenheit der befragten Unternehmen mit dem Schienengüterverkehr nimmt weiter ab, besonders bei Transportzeiten, Pünktlichkeit und Entschädigungen, die die Eisenbahnverkehrsunternehmen leisten. Dieser Trend ist bei allen Produktionskonzepten erkennbar, wobei der Ganzzugverkehr besser abschneidet als der Einzelwagenverkehr.
Schienentransport: Infrastruktur als Schlüssel
Gut die Hälfte der Befragten gab an, dass der Anteil des Schienengüterverkehrs, gemessen am Gesamttransportaufkommen, nicht mehr als 20 Prozent betrage. Nur etwa 10 Prozent setzen überwiegend oder ausschließlich auf den Schienengüterverkehr. Zugleich haben 52 Prozent der Befragten ein ausgeprägtes Interesse an einer stärkeren Nutzung des Schienengüterverkehrs. Als zentrale Hemmnisse wurden eine unzureichend ausgebaute Infrastruktur, mangelnde Verlässlichkeit und ein hoher Investitionsbedarf genannt.
Unternehmen sehen die begrenzte Kapazität und Unzuverlässigkeit der Eisenbahninfrastruktur als größte Hürde. Engpässe auf Strecken, unkoordinierte Baustellen und fehlende Anschlussgleise behindern eine stärkere Verlagerung von Transporten auf die Schiene. Als wichtigste Maßnahmen geben die befragten Unternehmen den Ausbau der Gleisinfrastruktur, die Reaktivierung von Anschlussgleisen und die Verbesserung von Terminals und Rangieranlagen an. Um den Schienentransport zu steigern, müssten demnach vor allem die infrastrukturellen Grundlagen verbessert werden.
Streiks gefährden Planungssicherheit im Schienentransport
Streiks wurden von vielen Unternehmen als großes Problem für die Planungssicherheit auf der Schiene genannt. Die Folgen sind kurzfristige Umleitungen, Ausfälle und ein hoher organisatorischer Aufwand. Rund 41 Prozent berichten von Produktionsausfällen. 58 Prozent der Befragten halten einen Notdienst während der Streikphasen für wichtig.
Schienengüterverkehr: Alternative Verkehrsträger immer wichtig
Über 90 Prozent der Unternehmen können auf alternative Verkehrsträger wie Lkw oder Schiffe ausweichen. Nur 8 Prozent sind komplett auf die Schiene angewiesen. Gründe für den Wechsel sind eine höhere Zuverlässigkeit und ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer bei der Schiene bleibt, schätzt vorteilhafte Konditionen und Nachhaltigkeit.
Hintergrund
Die Bundesnetzagentur befragt regelmäßig die Nutzerinnen und Nutzer von Dienstleistungen im Schienenpersonen- und Schienengüterverkehr zu ihrer Zufriedenheit. So erhält sie direkte Rückmeldungen aus der Praxis, die bei ihren Analysen und Entscheidungen zum Eisenbahnmarkt berücksichtigt werden. Besonderes Gewicht legt sie dabei auf die Einbeziehung anerkannter Verbraucherverbände.
Die detaillierten Ergebnisse der Endkundenkonsultation 2025 im Schienengüterverkehr sind auf der Seite der Bundesnetzagentur unter www.bundesnetzagentur.de/650442 veröffentlicht.