Szenariorahmen und Netzentwicklungsplan Strom
Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) berechnen den Ausbaubedarf für die kommenden Jahre. Als Grundlage dafür dient der Szenariorahmen, den sie zuvor erstellt haben und den die Bundesnetzagentur genehmigt. Das Ergebnis ihrer Berechnungen ist der Netzentwicklungsplan Strom (NEP).
Aktuelles
Genehmigung Szenariorahmen Strom 2025-2037/2045
Anlage 1: Standortliste für Kraftwerke (xlsx / 114 KB)
Anlage 2: Konsolidierte Elektrolyseurliste (xlsx / 34 KB)
Szenariorahmen zum Netzentwicklungsplan Strom 2037/2045 (Stand Juni 2024) - Entwurf der ÜNB (pdf / 2 MB)
Kraftwerksliste zum Szenariorahmen Strom (xlsx / 137 KB)
Die ÜNB haben am 30. Juni 2024 den Entwurf des Szenariorahmens der Bundesnetzagentur vorgelegt. Dieser wurde vom 2. bis 30. September 2024 durch die Bundesnetzagentur konsultiert und unter Berücksichtigung der energiewirtschaftlichen Ziele und im Sinne gemeinsamer Grundannahmen geprüft. Sie hat 58 Stellungnahmen zum Szenariorahmen Strom erhalten.
Stellungnahmen
Szenarien
Die Genehmigung enthält für die Jahre 2037 und 2045 jeweils drei Szenarien. Die Szenarien müssen nach § 12a EnWG die mittel- und langfristigen klima- und energiepolitischen Ziele der Bundesregierung berücksichtigen.
Die Szenarien zeigen viele mögliche Entwicklungen, mit dem Ziel der Dekarbonisierung auf. Sie bilden ab, wie und in welcher Geschwindigkeit sich der weitere Umbau des Stromsystems vollziehen könnte. So kann besser beurteilt und entschieden werden, welcher Ausbaubedarf im Übertragungsnetz besteht. Die verschiedenen möglichen Entwicklungen werden dabei berücksichtigt.
Zum ersten Mal sind im Szenario für Strom und Gas/Wasserstoff gemeinsame Annahmen, z.B. zu Standorten von Kraftwerken und Elektrolyseuren enthalten. Dadurch gibt es eine einheitliche Planungsgrundlage für das Stromübertragungs- und Gas-/Wasserstoffnetz.
A-Szenarien
In den Szenarien A 2037 und A 2045 wird ein deutlicher geringerer Stromverbrauch angenommen als in den anderen Szenarien. In den A-Szenarien wird verhältnismäßig viel Wasserstoff genutzt. Aufgrund des verzögerten Ausbaus, gibt es noch nicht genug erneuerbaren Strom in Deutschland. Das bremst den Ausbau der heimischen Elektrolysekapazität weshalb Deutschland viel Wasserstoff importieren muss. In Szenario A kann CCS in Kraftwerken zur Dekarbonisierung beitragen. Der Stromverbrauch wird flexibler, aber nicht so stark wie in den anderen Szenarien. Der Verkehrssektor und Wärmeerzeugung werden hauptsächlich durch Strom dekarbonisiert. Wasserstoff kommt jedoch ebenfalls zum Einsatz.
B-Szenarien
Die Szenarien B 2037 und B 2045 stimmen weitestgehend mit dem Szenario 2 des Szenariorahmens Gas/Wasserstoff überein. Dabei sind die Entwicklungspfade und die Annahmen zu den unterschiedlichen Sektoren aufeinander abgestimmt. Das Szenario ist größtenteils deckungsgleich mit der Systementwicklungsstrategie. Die direkte Elektrifizierung ist dabei der wichtigste Schritt für die Transformation. Es wird davon ausgegangen, dass das Energiesystem effizient umgebaut wird. Der Stromverbrauch steigt jedoch in allen Bereichen durch die umfassende Elektrifizierung. In diesem Szenario wird der durch Gesetze festgelegte Ausbaupfad der erneuerbaren Energien genau eingehalten.
C-Szenarien
Die Szenarien C 2037 und C 2045 bilden den ambitioniertesten Umbau des Energiesystems ab. Hierzu gehört die größtmögliche Elektrifizierung über alle Sektoren und zusätzlich ein starker Ausbau der heimischen Elektrolysekapazität. Dadurch wird in diesem Szenario der geringste Wasserstoffimport angenommen und die höchste Energiesouveränität erreicht. Der Stromverbrauch ist in diesen beiden Szenarien am höchsten von allen. Im Vergleich zu den B-Szenarien steigt der Stromverbauch in allen Sektoren, mit Ausnahme der Elektrolyse, jedoch nur langsam an. Auch wird im Szenariopfad C die höchste Flexibilisierung des Stromverbrauchs und eine zusätzliche Netzorientierung der flexiblen Verbraucher angenommen. Erneuerbare Energien werden am stärksten ausgebaut und die gesetzlichen Ziele teilweise sogar leicht übertroffen.